Spezialisten
für digitale Kommunikationsmedien präsentierten auf der EuroCis in
Düsseldorf (19. bis 21. 2. 2013) das Neueste aus der Welt des
Instore Marketings.
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Instore Kommunikation mit Hilfe von Multimedia Tools. Quelle: xplace |
Im
Zeitalter zunehmender Digitalisierung haben multimediale Anwendungen,
interaktive Tools und technische Hilfsmittel aller Art auch im Einzelhandel längst einen bedeutenden Status erlangt. Waren
Flat-Screens, kleinere Monitore an Kassen und Waagen oder auch
großflächige Videowände in Geschäften und Einkaufszentren vor
einigen Jahren noch skeptisch betrachtete und vielleicht sogar vom
ein oder anderen belächelte Ausnahmeerscheinungen, so sind sie heute
unverzichtbarer Bestandteil einer wohl konzipierten und erfolgreichen
Instore-Marketing-Strategie. „Digital Signage“, zu Deutsch
„digitale Beschilderung“, heißt das Zauberwort und wird
mittlerweile von vielen Läden, Kaufhäusern oder Shopping
Centern zur Kundeninformation und vor allem vermehrt auch zu Werbe-
und Unterhaltungszwecken am Point of Sale eingesetzt. Genau dort
also, wo Statistiken zufolge zwei Drittel der Konsumenten ihre
Kaufentscheidung fällen, hat man von Seiten des Handels das enorme
Potenzial dieser modernsten Form der Kundenansprache mit Hilfe
digitaler Medien erkannt: „Digital Signage ist oft mehr als ein
Werbemedium“, versichert Wilhelm Halling, Geschäftsführer des
Kölner Softwareunternehmens Dimedis, das bereits im Jahr 2006 die
Digital Signage-Lösung kompas auf den Markt brachte. „Am PoS kann
DS den Vertrieb effektiv unterstützen und Kosten sparen, indem
beispielsweise das Online-Sortiment am Standort sinnvoll integriert
wird. Damit bindet der Handel seine Kunden, erweitert das Sortiment
ohne weitere Fläche und kombiniert Online- und Offline-Shops auf
ideale Weise“, so Wilhelm Halling weiter.
Zielgerichtete,
individuelle Information, eindeutige Orientierungshilfen,
Einkaufswelten, die den bevorzugten Lebensstil widerspiegeln, das
sind die Erwartungen der Kunden an den Einzelhandel im Jahre 2013.
Und dank ihrer Schnelligkeit, ihrer Flexibilität und ihrer hohen
Anziehungskraft können moderne Digital Signage-Lösungen diese
Erwartungen in immer höherem Maße erfüllen. Häufig von einem
zentralen Rechner aus gesteuert und versorgt mit einem durchdachten
Mix aus Information, Unterhaltung und Werbung können multimediale
Anwendungen die Markenwahrnehmung der Konsumenten positiv
beeinflussen und ihnen darüber hinaus die Möglichkeit der
Interaktion bieten. „Heutzutage, im sogenannten Touch-Zeitalter,
muss man auf die veränderten Kundenanforderungen reagieren. Die
gelernte oder intuitive Nutzung von iPhone oder iPad, kann man auch
auf die interaktiven Digital Signage Anwendungen übertragen.
Produktpräsentationen mit Mehrwert, wie beispielsweise die Anzeige
von passenden Zusatzartikeln, Informationen zur Pflege oder
Handhabung eines Produkts, aber auch die Bestellung von Artikeln nach
Hause, können auf Terminals realisiert werden“, erklärt Thomas
Sievers, Projektleiter Digital Signage beim Spezialisten für
digitale Kommunikationsmedien Engram.
Als
geeignete Standorte für erfolgversprechende Digital
Signage-Anwendungen erwiesen sich in der Vergangenheit hoch
frequentierte Örtlichkeiten wie Bahnhöfe, Flughäfen, Apotheken,
Fastfood-Restaurants oder Einkaufszentren, an denen multimediale
Werbeflächen von verschiedenen „Mietern“ in Anspruch genommen
wurden. Mittlerweile jedoch haben auch Einzelhändler, nicht zuletzt
im Bereich des Sportfachhandels, die enormen Möglichkeiten erkannt,
die der durchdachte Einsatz von Digital Signage-Lösungen auf der
eigenen Verkaufsfläche und ganz speziell auf die Anforderungen der
eigenen Marke ausgerichtet, bietet. So setzt Österreichs führender
Sportausrüster Intersport Eybl seit einiger Zeit gezielt auf die
Wirkung modernster DS-Systeme. In seinem 2012 eröffneten Eybl World
Store in Vösendorf an der Wiener Stadtgrenze bietet der
Sportausrüster auf vier großen Videowänden jede Menge Content in
voller HD-Qualität, um seine Kunden im gesamten Verkaufsbereich auf
vier Etagen mit einzubinden und zu inspirieren. „Digital Signage
bietet viele Möglichkeiten, Kunden im Sporthandel anzusprechen.
Neben Angeboten und Preisaktionen spielen dynamische Inhalte wie
Twitter, Nachrichten und Veranstaltungskalender rund um das Thema
Sport und Sportausrüstung eine große Rolle“, so die Einschätzung
Wilhelm Hallings. Ähnlich sieht es Florian Brinkmann,
Geschäftsführer des Unternehmens xplace GmbH mit Sitz in Göttingen:
„Abgesehen von der Schaffung eines Einkaufserlebnisses, sind es
insbesondere die erhöhte Verweildauer und die damit verbundene
Steigerung der Spontankäufe, die auch im Sportfachhandel von enormer
Relevanz sind. Das konsequente Nutzen des Multiplikator-Effekts von
sozialen Netzwerken sowie die damit verbundene Erhöhung der Frequenz
in den Filialen spielen ebenfalls eine große Rolle.“
EuroCis 2013 – Neuheiten im Bereich des Digital Signage
Welch
hohen Stellenwert Digital Signage mittlerweile innerhalb des
Einzelhandles genießt, zeigte sich zuletzt auch auf der Fachmesse
für RetailTechnology EuroCis, die vom 19. bis 21. Februar 2013 in
Düsseldorf stattfand. Unter den insgesamt 233 Ausstellern, die sich
in diesem Jahr auf den Weg in die Rheinmetropole machten, befanden
sich eine ganze Reihe namhafter Anbieter aus dem Bereich der
digitalen Unternehmenskommunikation, die an den drei Messetagen die
neuesten Entwicklungen in Sachen Digital Signage präsentierten.
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Das preisgekrönte System "Kompas" im Einsatz. Qelle: Dimedis |
Führende
Hersteller wie Dimedis aus Köln, Engram aus Bremen, Online Software
AG aus Weinheim oder xplace Gmbh mit Sitz in Göttingen, nutzten den
Branchentreff, um ihre neuesten Produkte und Lösungsansätze einem
breiten Fachpublikum vorzustellen. „Wir haben auf der EuroCis
erstmals ein Multichannel-Terminal präsentiert, das speziell für
und in enger Zusammenarbeit mit Runners Point entwickelt wurde“,
bestätigt Florian Brinkmann von xplace, während
Engram-Projektleiter Thomas Sievers verkündet: „Wir zeigten auf
der EuroCis eine Digital-Signage-Software, deren Fokus auf
'Ereignissteuerung' liegt. Neben der reinen Ausspielung und Steuerung
von digitalen Inhalten, ist es mit dem engram
KampagnenManagementSystem (eKMS) variabel möglich, Werbung abhängig
von CRM-Daten, dem aktuellen Wetter, RFID-getaggter Ware oder dem
Alter und Geschlecht des Betrachters anzuzeigen.“
Eine
ganz gezielte Kundenansprache, das Transportieren von Emotionen mit
Hilfe digitaler Medien und vor allem der Schritt hin zu noch mehr
Interaktivität von Seiten des Kunden, konnte man in diesen
Messetagen deutlich als die zentralen Themen auf der Agenda der
DS-Spezialisten ausmachen. So stellte das Kölner Unternehmen Dimedis
die neueste Version 6.0 seines mehrfach preisgekrönten Systems
kompas vor, das mit der Möglichkeit der Interaktion mit Hilfe von
Smartphones über Einscannen eines QR-Codes aufwartet. Die
Konkurrenten der Online Software AG gingen in Düsseldorf derweil mit
der „kleinsten Digital Signage Lösung der Welt“ an den Start.
Nichts,
so scheint es, ist unmöglich und die Bandbreite des Einsatzes
digitaler Werbe- und Informationssystem scheint grenzenlos. Doch bei
aller Euphorie und den hohen Erwartungen der Händler an derartige
multimediale Marketinglösungen, dürfe man laut DS-Experte Thomas
Sievers eines auf keinen Fall vergessen: „Digital Signage ist kein
Allheilmittel und ersetzt nicht das Fachpersonal. Einfach nur bunte
Bilder auf Bildschirmen zeigen bringt keinen (Vertriebs-)Erfolg. Die
Nutzung digitaler Medien zur Kundenkommunikation und
Verkaufsunterstützung funktioniert daher nur mit dem richtigen
Konzept.“
In
dasselbe Horn bläst auch Jürgen Berens von Rautenfeld, Vorstand der
Online Software AG: „Digital Signage unterstützt die
Kundenansprache, ´verkauft` aber nicht, wenn das Umfeld nicht
stimmt. Es muss ins Gesamtbild passen, dann informiert und animiert
es den Kunden.“
Durchdacht
eingesetzt und richtig konzipiert bietet Digital Signage also in der
Tat enorme Möglichkeiten der Kundenansprache und der
Markenvermittlung, lautete der Tenor der EuroCis-Aussteller. „Mit
Digital Signage kann man besser als mit jedem anderen
PoS-Marketingtool Kampagnen nach Zeiten und Zielgruppen planen und
anpassen“, bilanziert dimedis-Gründer Wilhelm Halling. „Es ist
ein Kanal, der immer wichtiger wird und die Kunden besser gewinnen
kann als statische Displays. Darüber hinaus ist es bei großen
Netzwerken kostengünstiger als Print-Kampagnen und zudem sind
Inhalte einfacher individualisierbar und per Mausklick veränderbar“,
so der Experte, der auf der EuroCis einen Vortrag mit dem Titel:
„Digital Signage als digitaler Touchpoint am PoS“ hielt und dabei
insbesondere noch einmal die Möglichkeiten der Interaktion durch den
Kunden hervorhob.
EuroCis-Aussteller
mit positivem Fazit
Nach
Meinung der Experten von Engram, Dimedis, xplace und Online Software
AG ist der Handel bereit für den Einsatz umfangreicher Digital
Signage Systeme. Und so zeigte man sich von Seiten der Aussteller
sehr zufrieden mit dem Verlauf der Düsseldorfer Messetage.
„Multichannel-Konzepte, die Integration von Web, Mobile, Social
Media und stationärem Geschäft gehörten zu den Top-Themen der
EuroCis. Das spiegelte sich auch an unsrem Stand wieder“, fasst ein
sichtlich zufriedener Florian Brinkmann zusammen. Ähnlich positiv
fällt die Bilanz von Online Software AG-Vorstand Jürgen Berens von
Rautenfeld aus: „Die Besucher haben die DS-Innovationen in diesem
Jahr offen und interessiert aufgenommen. Es wird längst nicht mehr
darüber nachgedacht, ob man eine Digital Signage-Lösung integriert,
sondern welche und zu welchem Zweck.“
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